Was ist Podologie?
Podologie ist die nichtärztliche Heilkunde am Fuß und bedeutet „Lehre vom Fuß“. Die Ausbildung zum Podologen ist im Podologengesetz von 2002 gesetzlich geregelt. Sie dauert in Vollzeit in der Regel 2 Jahre und kann in Teilzeit bis zu 4 Jahre dauern. Sie umfasst 2000 Ausbildungsstunden und 1000 Praktikumsstunden. Davon 720 bei wenigstens 2 Podologen und insgesamt 280 Stunden bei Ärzten in den Fachrichtungen Dermatologie, Orthopädie sowie Innere Medizin/Diabetologie.
Das in der Fachschule vermittelte Wissen ist in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Podologinnen und Podologen geregelt. Es umfasst Themen wie zum Beispiel Anatomie, Allgemeine Krankheitslehre (z. B. Diabetes, Rheuma, Gicht, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems), Chemie, Dermatologie, Virologie, Bakteriologie, Mykologie und Parasitologie ….. und natürlich die praktische Arbeit am Fuß.
Wer diese Ausbildung absolviert hat und die schriftlichen, mündlichen und praktischen Prüfungen bestanden hat, darf den Titel „Podologe“ oder „Medizinischer Fußpfleger“ führen.
Damit grenzt sich die Podologie deutlich von der reinen Fußpflege ab.
Zum Patientenkreis zählen seit der Heilmittelreform 7/2020 nicht mehr nur Diabetiker mit einem Diabetischen Fußsyndrom (DFS), sondern auch weitere Patienten, die nachweisbare Gefühlsstörungen der Füße mit oder ohne Durchblutungsstörungen der Füße haben, die einem DFS vergleichbar sind.
Voraussetzungen einer solchen Vergleichbarkeit sind ein herabgesetztes Schmerzempfinden und eine autonome Schädigung (gestörte vegetative Funktion) im Bereich der unteren Extremitäten aufgrund einer sensiblen oder sensomotorischen Neuropathie oder eines neuropathischen Schädigungsbildes als Folge eines Querschnittsyndroms.
Der Patient profitiert durch seine Mitarbeit, von der engen interdisziplinäre Zusammenarbeit des Podologen mit anderen Berufsgruppen wie z. B. den Hausärzten, Diabetologen, Orthopäden, Fußambulanzen oder Orthopädieschuhmachern. Drohenden Schäden kann so vorgebeugt und vorhandene Schäden können vor Verschlechterung bewahrt werden.
Podologen nehmen eine nicht zu unterschätzende Stellung in der Fußgesundheit ein, da sie helfen die Fußgesundheit zu bewahren und Minor- und Majoramputationen zu vermeiden.